18. Oktober 2009

Lange Leitung nach Kaltenhof

Zu einer Übung in dem Weiler Kaltenhof trafen sich am Freitag Abend die Mitglieder von sechs Feuerwehren. Sie kamen aus Tückelhausen, Gaukönigshofen, Hohestadt, Goßmannsdorf und Ochsenfurt. Auch die Werkfeuerwehr der Südzucker war mit ihrem Spezialfahrzeug mit 1000 Meter Schlauchleitung vor Ort. Kaltenhof verfügt über keine eigene Löschmannschaft. Der Weiler gehört zum Ochsenfurter Ortsteil Tückelhausen. Dort macht auch der einzige Feuerwehrmann Kaltenhofs, Franz Baumann, seinen Dienst. Mit ihm wohnen noch knapp 20 Personen in den vier Bauernhöfen. Auch 20 Pferde stehen hier in Koppel und Stall und noch ein paar Ochsen. Die werden wegen ihres schmackhaften Fleisches vom Demeterbauern Thomas Häusler gehalten.

Für den Fall eines Brandes stehen in dem Weiler keine wasserspendenden Hydranten zur Verfügung. Die Haushalte beziehen ihr Wasser aus einem eigenen Brunnen, der reicht für Löscharbeiten aber nicht aus. Daher sorgt eine 100 Kubikmeter fassende Zisterne für einen Vorrat an rettendem Naß.

Ein Ziel der Übung, soweit sich die Einwohner erinnern der Ersten seit 20 Jahren, war es die Wasserentnahme aus dem unterirdischen Becken durchzuführen und es komplett zu leeren. Bei der Gelegenheit wurde es dann auch gleich noch vermessen.

Für einen Großbrand, etwa einer Scheune, ist dieser Wasservorrat allerdings zu wenig. Daher war das zweite Ziel der Übung der Aufbau einer zweiten leistungsfähigen Wasserversorgung. Im Tal unterhalb des Weilers verläuft neben der Straße nach Gaukönigshofen auch die Fernwasserleitung. In einem Schacht befindet sich dort ein spezieller Anschluss für Feuerwehrschläuche. Von dort verlegten mehrere der Feuerwehren eine fast zwei Kilometer lange Leitung bis in die Mitte Kaltenhofs. Insgesamt vier starke Pumpen waren nötig, um das Wasser die lange Strecke den Berg hinauf zu fördern. Dennoch kam am Ende der Leitung nicht soviel Löschwasser an, wie es eigentlich sein sollte.

Der Grund liegt wahrscheinlich in einem zu kleinen Anschluß an die Fernleitung, vermutete Kreisbrandinspektor Alois Schimmer. Aber auch die Verteilung der Pumpen auf der Strecke kann noch verbessert werden, wurde zum Ende der Übung festgestellt, als die Zisterne wieder gefüllt wurde. Trotz des miesen Wetters und der schmutzigen Straßen waren alle Feuerwehrleute bis zuletzt mit Begeisterung dabei. Auch den Jugendlichen der Tückelhäuser Feuerwehr, die sich als Verletztendarsteller von Atemschutzgeräteträgern aus einer Scheune retten und sich dann vom HVO Ochsenfurt verarzten ließen, hatten ihren Spaß an der Übung. Zur Belohnung revanchierte sich die Stadt Ochsenfurt, vertreten durch den zweiten Bürgermeister mit einer Stärkung für die 80 Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehren.

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