19. Februar 2008

Freiwillig ins Flammeninferno

Ein Brandübungscontainer des Landesfeuerwehrverbandes Bayern war vom 18. bis 20. Februar für drei Tage in der Gemeinde Euerhausen stationiert. Der Initiative des örtlichen Kommandanten Siegfried Kuhn war es zu verdanken, dass 32 Feuerwehrfrauen und –männer aus Euerhausen, Giebelstadt und den Ortsteilen Allersheim, Gaubüttelbrunn, Essfeld und Sulzdorf an dieser Spezialausbildung teilnehmen konnten. Kuhn hatte sich schon vor längerer Zeit um einen der begehrten Termine für diese Realfeuerausbildung beworben. Der „Firedragon 1“ wie der Übungscontainer heißt, wurde von der Firma Dräger in Zusammenarbeit mit Versicherungskammer Bayern entwickelt und wird vom Feuerwehrverband kostenlos an seine Mitglieder zur Verfügung gestellt.

Es beginnt zunächst ganz harmlos. Nach einer umfangreichen theoretischen Unterweisung betreten acht Feuerwehrleute mit Schutzausrüstung und Atemschutzgeräten den Container. Der Trainer Marco Braunschweig zündet vorne in der großen Blechkiste ein Feuerchen aus zwei zersägten Paletten an. Im Nu wird es trotz geöffneter Türe warm im Container. An den Wänden rings um das Feuer sind zehn Quadratmeter Spanplatten aufgehängt. Das entspricht knapp einer kleinen Schrankwand. Dann brauchen die Teilnehmer starke Nerven. Die Türe wird geschlossen und sie sind nun auf einer Fläche, die einem kleineren Zimmer entspricht, allein mit dem Feuer. Während die Temperatur immer weiter ansteigt, sinkt der Rauch von der Decke immer tiefer. Nach ein Paar Minuten können die Atemschutzgeräteträger das Feuer vor ihrer Nase nicht mehr sehen. Das ist der Moment, in dem der Instruktor dem Sicherheitsposten vor der Türe das Zeichen gibt. Die Türe wird geöffnet und dichter Rauch quillt aus dem Raum. Der einströmende Sauerstoff gibt dem schon fast erloschenem Feuer neue Kraft. Aus den Spanplatten ausgasende brennbare Gase entzünden sich. Jetzt würde es nicht mehr lange dauern bis das ganze Zimmer im Flammen steht. Mit kurzen Sprühstößen aus dem Hohlstrahlrohr werden die Flammen unter Kontrolle gehalten. Denn jeder von den acht Mann im Container will mal ran. Erst am Ende der Übung wird dem Feuer mit längeren Sprühstößen des Löschwassers der Garaus gemacht.

Hinterher waren alle Teilnehmer, trotz der Strapazen, höchst zufrieden mit der Übung. Neben der Erfahrung, einmal in einem richtigen Feuer gewesen zu sein, haben sie auch viel theoretisches Wissen mitgenommen und die richtigen Verhaltensweisen beim Umgang mit dem Feuer und bei seiner Bekämpfung gelernt.

Auch der Trainer Marco Braunschgweig kam bei der Übung ganz schön ins Schwitzen



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